Rückblick Finovate Europe: Es fehlte das Disruptive

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67 Präsentationen im Sieben-Minuten-Takt.

Fin ja, Innovate weniger. Das ist das Fazit der Finovate Europe 2014. Keiner der 67 Präsentatoren zeigte eine „disruptive“ Innovation, die man nicht ähnlich schon auf einer der vorangegangenen Finovates gesehen hätte. Dies gilt für die technischen Innovationen im engeren Sinne, aber noch mehr im Sinne von Geschäftsmodell-Innovationen.

Die Finovate entwickelt sich weg von einem Forum, das Fintech-Startups mit Kapitalgebern und Innovationen suchenden Unternehmen zusammenbringt, hin zu einer „Präsentationsmesse“, auf der mehr oder weniger etablierte Anbieter ihre Produktneuheiten vorstellen. Trotzdem: Sie bleibt Europas größte Fintech-Veranstaltung und der Branchentreff, wenn es darum geht, Kontakte zu knüpfen und Netzwerke auszubauen.

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Treffen und sprechen auf der Finovate

Aus deutscher Sicht bot Vaamo die interessanteste Vorstellung. Das Frankfurter Startup launcht in Kürze die erste reine Investment-Sparplattform in Deutschland.  Mit wenigen Klicks werden Kunden dort finanzielle Ziele definieren können, für die sie dann sehr einfach ihr Geld in drei breit diversifizierte Portfolios mit unterschiedlichen Rendite-Risiko-Profilen investieren können.

Aus technischer Perspektive war BehaviourSec spannend – auch einer der Best-of-Show-Gewinner.  Diese Lösung identifiziert anhand von Verhaltensmustern die Nutzer mobiler Geräte. Gibt ein Bankkunde etwa seine Login-Daten in einer anderen Geschwindigkeit ein als sonst üblich, verweigert BehaviourSec den Zugriff auf das Online-Konto.

Versucht man abgesehen davon einige Trends aus dem Präsentationsmarathon zu extrahieren, lassen sich die folgenden finden:

  • – Aus Mobile First wird ernst
  • – Pflicht User Experience
  • – Next Finance wächst zusammen
  • – Next Finance wird mobil, persönlich, gamig

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Vor der Finovate 2014: Der kambrische Moment der Next Finance

Fintech-basierende Geschäftsmodell-Innovationen vor dem Durchbruch Finovate Europe

Kurz bevor die Finovate Europe am Dienstag in London beginnt und wieder 72 Fintech-Innovationen von Startups, Technologie-Unternehmen und Banken im Sieben-Minuten-Takt präsentiert, lohnt sich ein Blick auf den Stand der Next-Finance-Dinge Anfang 2014.

Nebenrollen-Oscar für die Next Finance

Next Finance wären mit ihrer aktuellen Rolle im großen Epos der Welt-Digitalisierung im Rennen um den Oscar für die besten Nebendarsteller.  Einerseits spielen Next-Finance-Themen bei den großen Konferenzen, auf denen die digitale Zukunft verhandelt wird, keine ganz große Rolle. Während des digitalen Gipfeltreffens auf der DLD-Konferenz in München im Januar waren etwa Wearables, Internet der Dinge, Big Data in Verbindung mit Algorithmen und maschinelle Intelligenz die großen Themen. Die bewunderten Startups waren Firmen wie Whatsapp, Nest, Tumblr oder Waze. Über Next Finance wurde lediglich auf zwei Paneels zu Crowdfunding/Crowdlending/Crowdinvesting und zum Mobile Payment diskutiert. Auch auf der Agenda der South by Southwest (SXSW) in Austin, die im März die digitale Elite anzieht, stehen Next-Finance-Beiträge nicht auf ganz oben auf der Agenda.

Next Finance im frühen Mainstream

Andererseits drängt Next Finance auch in Deutschland in den „frühen“ Mainstream: Fast alle großen Wirtschaftszeitschriften und -zeitungen – Handelsblatt, Wirtschaftswoche, Capital, Economist etc. – haben in den letzten Monaten große Next-Finance-Artikel publiziert. Allein im ersten Halbjahr 2014 sind fünf (mir bekannte) Next-Finance-Veranstaltungen in Deutschland angekündigt. Letztes Jahr fanden insgesamt nur vier statt, davon eine in der Schweiz.

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