Gedanken zum Payment der Zukunft anlässlich des 50. Geburtstags des Geldautomatens

E-Commerce als Basis für Veränderung in Deutschland

Technologiegetriebene Startups im Finanzsektor (Fintechs) haben inzwischen viele Entwicklungen vorgestellt, die Bargeldzahlungen überflüssig machen und den Geldautomaten damit ihre Existenzgrundlage entziehen. In Deutschland sind für das Einmotten der Geräte allerdings noch nicht die neuen unbaren Zahlungsmöglichkeiten verantwortlich – denn die Deutschen lieben die Bargeldzahlung. Treiber sind vielmehr der wachsende E-Commerce, der die Zahlungsprozesse ins Internet verlegt, sowie die Möglichkeiten, sich auch an der Supermarktkasse mit Geld zu versorgen.

Vier treibende Kräfte bei Zahlungsprozessen

Vier formative, miteinander verwobene Kräfte oder Trends treiben aktuell die Zahlungsprozesse nicht nur weg von der Barzahlung, sondern in ganz andere Richtungen des digitalen, zum Teil unsichtbaren Austausches von Geld:

–      Kontext-Banking

–      Blockchain und Kryptowährungen

–      Internet der Dinge

–      PSD2 in Europa

Das Kontext-Banking ist dabei der übergeordnete Trend, der von den technologischen und regulativen Trends Blockchain und Kryptowährungen, Internet der Dinge sowie PSD2 getrieben werden.

Kontext-Banking

Banking im Allgemeinen und Zahlungen im Besonderen betten sich immer weiter und tiefer in die Lebens- und Geschäftsprozesse von Menschen und Unternehmen ein. Mobile Zahlungen mit dem Handy – in Europa schon weit verbreitet, in Deutschland kaum – sind die zurzeit sichtbarste Ausprägung dieses Trends. Aber die Entwicklung geht schon jetzt darüber hinaus: Zahlungen lösen sich von „Trägern“, seien dies Banknoten, Zahlungskarten oder mobile Geräte und werden zum Hintergrundprozess. Der Amazon-Shop in Seattle, den man einfach mit seinen eingekauften Waren verlässt, oder Hotels mit vollautomatisiertem Check-in und Check-out inklusive unsichtbarer Erfassung der im Restaurant eingenommenen Speisen, bilden hier die innovativen Speerspitzen.

Blockchain und Kryptowährungen

Kryptowährungen, allen voran Bitcoin, machen aus dem Werttransfer, der bislang von der zentralen Institution Bank überwacht und beglaubigt wurde, einen dezentral verteilten Prozess, der Werte direkt zwischen Sender und Empfänger transferiert. Smart Contracts auf der Blockchain gehen einen Schritt weiter und betten die Zahlung in den Vollzug eines Vertrags  ein. Dabei können Werte in Form von Kryptoeinheiten mit einem eigenen Wert oder als Token, deren Wert an eine reguläre Währung gekoppelt ist, übertragen werden.

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KI in der Geldanlage: Mehr Qualität in der Beratung, individuellere Strategien, niedrigere Kosten

Um die Künstliche Intelligenz (KI) ist ein mehrdimensionaler Wettlauf entbrannt. Nationen, vor allem USA, China und die EU, entwickeln um die KI-Dominanz. Unternehmen, allen voran die amerikanischen und chinesischen Tech-Firmen, investieren hohen Summe in intelligente Technologien. Angela Merkel kündigte kürzlich bei der Eröffnung der Hannover Messe eine deutsche und europäische KI-Initiative an.

Aus der Perspektive des Privat-Anlegers stellt sich hier die Frage, was kommt vom Potenzial der KI bei ihm an. Kann Computer-Intelligenz den Vermögensaufbau von Anlegern optimieren, und wenn ja wie und welcher Stelle?

Computer agieren nicht immer zum Wohl des Privat-Anlegers

In seinen Buch Flash Boys hat der US-Autor und Journalist Michael Lewis eindrücklich beschrieben, wie Privatanleger durch computergestützte Hochgeschwindigkeitsstrategien von professionellen Investoren grundsätzlich benachteiligt werden. Sie könnten ihr Geld erst dann anlegen, wenn die Flash-Händler bereits den Großteil der Rendite abgeschöpft hätten. Zuletzt im Februar 2018 wurden die Börsen von einem Flash-Crash erschüttert, einer Abwärtsspirale der Preise, die durch außer Kontrolle geratener Computer-Programme verursacht wurde, die sich gegenseitig in den Tiefe handelten; auch in solchen Situationen haben die Privatanleger das Nachsehen. Der Fortschritt in der Computer-Technologie ist also nicht per se positiv für ihn.

Es spricht aber einiges dafür, dass durch KI auch Privatanleger renditestärker, effizienter und preiswerter anlegen können. Unter anderem deshalb, weil IT-Innovation immer schneller auch für Endkunden nutzbar werden und die „Waffenungleichheit“ zwischen professionellen und Privatanlegern schrumpft.

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