Fintech des Jahres – Fairr.de gewinnt Publikumspreis, Gini überzeugt Jury

Ein mit 300 Fintechies überfüllter Raum und die #-Spitze bei den Twitter-Trends: Die Preisverleihung zum „Fintech des Jahres“ war so hip, wie die gesamte Branche „boomig“. Letztes war noch die Hamburger Sutor Bank der Gastgeber für die Preisfeierlichkeiten. Diesmal fand die Zeremonie im Rahmen des monatlich stattfindenden Fintech-Treffs „Between the Towers“, der sich zum zentralen Networking-Hub in Deutschland gemausert hat. Im nächsten Jahr müssen sich Preisorganisator André Bajorat und Veranstalter Main Incubator dann wieder nach neuen Räumen umschauen, um weiteren Fintech-Akteuren und -Beobachtern die Teilnahme zu ermöglichen.

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Dr. Alexander Kihm, Co-Founder und CTO von Fairr.de, erhält von André Bajorat den Publikumspreis zum „Fintech des Jahres“

 

Altersvorsorge und intelligente Spracherkennung in Echtzeit waren die Gewinner-Themen der Fintechs des Jahres. Den Publikumspreis gewann sehr eindeutig das Berliner Startup Fairr.de, das mit den eigentlich „langweiligen“ Produkten Riester- und Rürup-Sparplänen die Altersvorsorge-Branche umkrempelt. „Wir haben unsere Kunden, Freunde und Partner auch sehr genervt, dass sie für uns abstimmen“, gab CTO und Co-Founder Dr. Alexander Kihm zu, der das Publikum nach der Preisübergabe mit einem überaus unterhaltsamen Pitch belustigte.

Den Jury-Preis gewann das Technologie-Startup Gini, das Banken eine echtzeitfähige, sprachverstehende Software bietet. Über Gini-Schnittstellen können Bankkunden Rechnungen abfotografieren, ins Bankportal hochladen und nach entsprechender Autorisierung automatisch begleichen lassen. Ausgezeichnet wurde das Münchener Startup nicht nur für seine technische Innovation, sondern vor allem auch für sein erfolgreiches Geschäftsmodell, das es nach einem „eindrucksvollen Pivot“ (Jury-Erklärung) verfolgt. Gestartet als B2C-Company, positioniert sich Gini jetzt als B2B-Partner von Banken und steckt bereits im Angebot einer ganzen Reihe der wichtigsten Institute. Den zweiten Platz belegte das Zinsportal Weltsparen, das unter anderem ausgezeichnet wurde, weil es ein originär eigenes Geschäftsmodell ohne kopierenden Blick in die USA entwickelt hat. Number26 platzierte sich durch seinen herausragenden Kundenerfolg auf dem Jury-Platz drei.

Auch wenn die Preisverleihung von Hamburg nach Frankfurt gewandert ist und kein Hamburger Startup unter den prämierten war, hatte das Fintech-Gipfeltreffen reichlich hanseatische Elemente: Organisator André Bajorat sitzt mit seinem Banking-API-Startup Figo in Hamburg, der Publikumspreisgewinner Fairr.de bietet seine Produkte in Zusammenarbeit mit der Sutor Bank an und in der Jury saßen unter anderen die Hamburger Fintech-Experten Ramin Nibkin, Head of Exec I/O, eine der wichtigsten Fintech-Konferenzen in Europa, und Sebastian Diemer, Ex-CEO des 2015er-Fintech-des-Jahres Kreditech.

 

Fazit: „Machen wir wieder“, so André Bajorat. Eine positivere Bilanz kann man nicht ziehen.

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